Veranstaltung: Wir müssen bauen – Wege zu bezahlbarem Wohnungsneubau
Am Donnerstag habe ich zur Diskussionsrunde „Wir müssen bauen – Wege zu bezahlbarem Wohnungsneubau in der Stadt“ eingeladen. Ich konnte mit Dr. Barbara König und Hilmar Höhn zwei Experten gewinnen, ihre Sicht der Dinge, Möglichkeiten, Chancen und Hemmnisse auf dem Weg zu bezahlbarem Wohnraum erläuterten.
Dr. Barbara König ist Diplom-Ingenieurin, hat Architektur an der TU Karlsruhe studiert und anschließend ein einjähriges Studium im Urban Planning Programm der Columbia University in New York absolviert. Sie wurde promoviert in Stadt-Soziologie an der Berliner Humboldt-Universität. Frau Dr. König war neben diversen anderen wissenschaftlichen Tätigkeiten und Forschungsarbeiten mit der Vorbereitung der „Expertenkommission Wohnungsgenossenschaften“ des Bundesbauministeriums betraut. Sie ist im Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“ eG und Geschäftsführerin des Genossenschaftsforums.
Hilmar Höhn, gelernter Verlagskaufmann und Journalisten, war unter anderem tätig als Korrespondent bei der Frankfurter Rundschau, DGB-Pressesprecher bei Michael Sommer und in leitenden Positionen bei der IG BCE. Er ist freier Autor, so auch von „Bauen für eine demokratische Stadt“, erschienen Anfang 2019 bei der Hans-Böckler-Stiftung.
Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Mit dem Mietendeckel will Berlin sich eine Atempause verschaffen. Doch klar ist: Wir benötigen dringend Wohnungsneubau, um bezahlbare Mieten zu ermöglichen. Der Bund wird durch eine Grundgesetzänderung auch über das Jahr 2020 hinaus die Länder beim sozialen Wohnungsbau unterstützen. Doch den notwendigen Mietwohnungsbau werden kommunale Wohnungsbauunternehmen nicht allein stemmen können. Es braucht weitere Möglichkeiten, um Mietwohnungen außerhalb des Spekulationsmarktes zu schaffen.
Zum Beispiel durch Wohnungsbaugenossenschaften. Die Diskussion zeigte die Hindernisse auf, die die Genossenschaften momentan noch an weiteren Neubauprojekten hindern, die sie eigentlich sehr gern realisieren würden. Etwa 10 Prozent der Berliner Wohnungen sind in genossenschaftlicher Hand. Sie stellen ein Gegengewicht zur allgemeinen Entwicklung der stark steigenden Mietpreise dar. Durch weiteren Zubau könnten sie in viel stärkerem Umfang mietpreisdämpfend auf dem Wohnungsmarkt wirken.
Ein großes Problem beim Bau bezahlbarer Mietwohnungen ist der Bodenpreis. Alleine durch diesen Faktor, macht den Bau von Mietwohnungen mit einen niedrigen bis durchschnittlichen Mietpreis völlig unrentabel. Hilmar Höhn stellte unterschiedliche Ansätze verschiedener deutscher Städte sowie der österreichischen Hauptstadt Wien vor, wie hier den horrend steigenden Bodenpreisen begegnen und entgegenwirken.
Lösungsansätze gibt es einige. Vor allem das Zusammenspiel aller Ebenen vom Bund bis zum Bezirk, sind entscheidend für den Erhalt und die Schaffung ausreichend vieler bezahlbarer Mietwohnungen.
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